Enttäuschung in Bühl

Mit einer schmerzhaften Niederlage im Gepäck sind die SWD powervolleys Düren von ihrer Auswärtsaufgabe gegen die Volleyball Bisons Bühl zurückgekehrt. 2:3 unterlag Düren in der Volleyball Bundesliga im Schwarzwald, 17:25, 23:25, 25:18, 25:19, 9:15 lauteten die Satzergebnisse am Samstagabend. „Wir hinken im Moment in der Bundesliga hinter unseren Erwartungen her“, sagte Trainer Stefan Falter nach der sechsten Niederlage im zehnten Spiel. „Von unserem Ziel, wenigstens Platz vier zu erreichen und damit im Viertelfinale Heimrecht zu haben, brauchen wir erst mal nicht mehr zu reden.“ Düren rangiert auf Platz sieben.

Bogachev fällt auch aus

Zwei generelle Probleme benannte Falter als Ursache für die Niederlage. Zum einen die Verletzten-Situation. Neben den Langzeitverletzten Michael Andrei und Niklas Seppänen fiel kurzfristig auch der zuletzt so starke Egor Bogachev aus, der sich beim Aufwärmen eine Blockade im Rücken eingehandelt hatte. „Das alleine kann ich aber nicht gelten lassen. Uns fehlt in vielen Spielen die nötige Fokussierung. Offenbar empfinden wir Siege gegen Teams, von denen wir denken, dass wir sie schlagen sollten, als nicht so belohnend“, kritisiert Falter. „Da müssen wir ernsthafte Gespräche führen.“

Frust in Bühl: Sebastian Gevert und die SWD powervolleys müssen sich mit 2:3 geschlagen geben. Foto: powervolleys/Florian Zons

Die Konsequenz in den ersten beiden Sätzen: Die Mannschaft setzte die zuvor besprochenen taktischen Maßgaben zu selten um. Beispielsweise wurde mit dem eigenen Aufschlag nicht immer das besprochene Ziel angespielt, im Angriff wählten die Spieler häufiger andere Schlagrichtungen und Varianten. Das nutzte Bühl vor allem in Satz eins aus, führte von Anfang an deutlich, während die SWD powervolleys nicht in die Partie fanden. Durchgang zwei startete ähnlich schlecht, allerdings arbeitete sich Düren zurück ins Spiel, am Satzende entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. „Aber dann belohnen wir uns nicht dafür, sondern scheitern im Angriff an einem Ein-Mann-Block und verlieren so den Satz“, schilderte Falter.

Bühl riskiert mehr und wird belohnt

Anschließend lief es besser, die SWD powervolleys arbeiten sich über den Aufschlag in die Partie, auch die Angriffe saßen jetzt. Überhaupt war Düren im Element Angriff an diesem Abend besser, in den Sätzen drei und vier sogar erdrückend dominant. Geholfen hat das am Ende aber nicht viel. Denn Bühl war in zwei anderen Bereichen deutlich effektiver: Aufschlag und Block. Die Gastgeber fuhren ihre Risikobereitschaft im Tiebreak deutlich nach oben und wurden dafür belohnt. Auf das druckvolle Service hatten die Gäste zu Beginn keine gute Antwort, Bühl führte 6:1 und die SWD powervolleys kamen nicht mehr zurück.
„Es hilft uns nicht, der Meinung zu sein, dass wir die Favoriten in der Bundesliga schlagen können, wenn wir dann gegen Teams, die nicht zu den Favoriten zählen, nicht abliefern. Ich dachte, dass wir dieses Muster überwunden hätten. Offenbar ist das nicht der Fall“, sagte Falter.