Beeindruckende Comeback-Qualität

Sebastian Gevert (r.) und die SWD powervolleys Düren kämpften den VfB Friedrichshafen auswärts nieder. Foto: Hoth

In der Zwischenrunde der Volleyball Bundesliga gewinnen die SWD powervolleys Düren auf beeindruckende Weise auswärts beim VfB Friedrichshafen mit 3:1. 22:25, 35:33, 26:24, 29:27 lauten die Satzergebnisse eines dramatischen und intensiven Spiels. Düren bleibt in der Tabelle Vierter, hält aber den Anschluss in der Zwischenrunde und verhindert, dass der VfB die Tabellenführung erobert.

Die Abgeschriebenen schlagen zurück

„Wir sind immer noch in einer schweren Situation“, sagte Trainer Rafał Murczkiewicz. „Im Abschlusstraining hatten wir acht Spieler, die voll belastbar waren. Aber es sieht so aus, als würde uns das zusammenschweißen. Ich hoffe, dass alle, die uns gerne schnell abschreiben, das zur Kenntnis nehmen.“ Der Trainer spielte damit vor allem auf die Tatsache an, dass sein Team in der Lage war, die Sätze zwei und drei zu drehen. Das war am Ende entscheidend. „Es war nicht nur Tobias Brand, der uns heute getragen hat. Es waren auch Jungs wie unser Libero Ivan Batanov, über den so wenig gesprochen wird. Und es war Erik Röhrs, der uns wirklich geholfen hat. Und Tomas Kocia-Falkenbach“, lobte Murczkiewicz. „Ich bin stolz auf das Team.“

Vertane Chance in Satz eins

Satz eins war eine vertane Chance für Düren: Die SWD powervolleys konnten dem hohen Druck, den der VfB mit dem Aufschlag ausübte, mitgehen. Mehr noch: Vor allem Erik Röhrs und Tomas Kocian-Falkenbach richteten viel Schaden mit ihren Aufschlägen beim Gegner an. Bis über die Satzmitte hinaus führte das Team von Murczkiewicz. 18:15 lagen sie vorne, als sie den Ball zum 19:15 auf der eigenen Seite hatten und am VfB-Block scheiterten. Danach hat Ziga Stern beim VfB übernommen, zuerst, indem er das Dürener Angriffsspiel mit seinen Aufschlag lähmte. Dann war er im Block zur Stelle und verwandelte einen Angriff aus der eigenen Abwehr. So hatte der VfB den Satz gedreht und mit 25:22 gewonnen.

Comeback in Satz zwei und drei

Danach wurde es ein Drama, in dem Düren Comeback-Qualitäten bewiesen hat. Düren spielte stark, der VfB war in einigen wenigen Moment besser und führte 19:16. Aber Düren kam beeindruckend zurück und hätte sich sogar ärgern können, dass der Satz am Ende eine epische Schlacht geworden war. Sebastian Gevert verkürzte mit einem Ass zum 18:19, nach einem VfB-Fehler hieß es 19:19. Kurz danach stand es 23:21 für die SWD powervolleys, weil Luuc Van der Ent beeindruckend blockte und Tobias Brand nach einem starken Aufschlag von Erik Röhrs den Ball ins Häfler Feld stopfte. Statt Satzgewinn hieß es 24:24, weil Düren im Angriff verzog. Danach wogte das Spiel a hin und her, beide Teams erarbeiteten sich Satzbälle. Nach einem knapp verzogenen Angriff der Dürener führten die Gastgeber 31:30. Trotzdem entschieden eine starke Dürener Abwehr und Tobias Brand den Satz, den Düren doch noch gewann. Denn zweimal verteidigten die Gäste stark, zweimal fand Brand aus sehr schwerer Situation eine Lösung und kippte den Satz mit 35:33 zu seinen Gunsten.

Der Rest des Spiel ging so weiter: Keine Führung war sicher, auch keine hohe, und am Ende gewann trotzdem Düren. Das Murczkiewicz-Team ließ sich weder von der 16:12-Fürhung des VfB im dritten Satz beeindrucken, noch davon, dass sie selbst in Satz vier eine 19:15-Fürhung aus der Hand gab und 23:24 hinten lag. In Satz drei leitete Erik Röhrs mit einem starken Block (15:17) die Dürener Rückkehr ein. Wenig später schlug Kocian-Falkenbach zweimal stark auf, zweimal verteidigte Düren und punktete über Brand. 24:23 für die Gäste hieß es, nachdem Gevert eine verunglückte Annahme ins gegnerische Feld stopfte. Und zum 26:24 war erneut Röhrs zur Stelle mit einem Block.

Die Nerven behalten

Danach schien Düren zu übernehmen und setzte sich ab der Mitte des vierten Satzes ab. 19:15 hieß es, nachdem der eingewechselte Eric Burggräf ein Ass servierte und Röhrs den nächsten Punkt nach guten Burggräf-Aufschlag im Gegenangriff verwandelte. Zum 20:17 blockte Röhrs sein Team aus einer kritischen Situation heraus. Die kam kurze Zeit später trotzdem zustande nach einem VfB-Ass und einer strittigen Schiedsrichter-Entscheidung, bei der ein Angriff von Michael Andrei im Aus gesehen wurde. Düren regte sich auf, der VfB fuhr den nächsten Punkt ein und hatte Satzball. Allerdings gestatte Düren den Gastgebern kein Comeback, weil Röhrs erneut imposant zum 28:27 blockte und Gevert den Satz und das Spiel mit einem trockenen Ass einfuhr.