Die Fan-Freundschaft ruht nicht

Die enge Freundschaft zwischen den Dürener und Berliner Fans ruht auch während des Pokalfinales nicht. Foto: Sebastian Wells

Am Sonntagnachmittag (26. Feb) versammelt das DVV-Pokalfinale 2023 Volleyballbegeisterte aus ganz Deutschland. Sowohl das Endspiel der Männer zwischen den SWD powervolleys Düren und den BR Volleys (14.00 Uhr) als auch die Begegnung bei den Damen zwischen dem SC Potsdam und dem SSC Palmberg Schwerin (16.45 Uhr) lässt die Zuschauer nach Mannheim pilgern. Rund 800 Fans werden aus Düren erwartet, den 600 Kilometer weiten Reiseweg aus Berlin treten zirka 300 Anhänger an. Die beiden Vereine verbindet schon seit Jahrzehnten ein partnerschaftliches Miteinander, das gilt auch für die Fanclubs „Moskitos“ und „7. Mann“.

Ein echter Klassiker

Düren gegen Berlin, Berlin gegen Düren – dies ist ein echter Klassiker der Volleyball Bundesliga. Lediglich auf den VfB Friedrichshafen traf der Hauptstadtclub bisher häufiger. Allein 82 direkte Duelle stehen in der Liga zu Buche, jetzt kommt es zum zweiten Aufeinandertreffen im Pokalfinale von Mannheim. Unweigerlich begegnen sich bei dieser Schlagzahl an Matches auch häufig dieselben Personen am Spielfeldrand – zwischen einigen von ihnen ist längst eine Verbindung entstanden. „Der Erstkontakt der beiden Fangemeinden kam im Jahr 2006 zustande“, berichtet Bernd Paul. „Im Jahr darauf haben die Dürener die Premiere der Deutschen Meisterschaft der Fanclubs ausgerichtet und eine Saison später unterstützten uns die Moskitos beim Playoff-Viertelfinale in Moers. Das war der Beginn einer engen Freundschaft“, blickt das Gründungsmitglied des Fanclubs „7. Mann“ zurück. Stefan Kriebs erinnert sich an die Anfänge: „Es kamen die richtigen Leute zur richtigen Zeit zusammen und die Dinge nahmen ihren Lauf. Der Impuls kam von Bernd und seitdem herrschen eine freundliche Atmosphäre und ein netter Umgang. Das Ergebnis tut dem nie einen Abbruch und jeder gönnt dem anderen den Sieg.“

Fan-Treffen

Die zirka 35 Mitglieder der „Moskitos“ und die „alten Garde“, wie Paul sie nennt, von rund 40 Fans des „7. Mann“ pflegen seitdem einen schönen Austausch und treffen sich rund um die Begegnungen ihrer Mannschaften, wann immer es die Spielansetzungen zulassen. So nahmen Berliner Anhänger bereits am Karnevalsumzug in Düren teil und die Rheinländer wurden bei Auswärtsspielen an der Spree privat einquartiert. Die Fantreffen in den Lokalitäten “Alt-Düren“ oder “Cafe Meta“ (gegenüber der Max-Schmeling-Halle) haben längst Tradition. Nach außen getragen wird die Fanfreundschaft durch ein gemeinsames Banner, das selbstverständlich auch am Sonntag in Mannheim zu sehen sein wird. Sowohl vor als auch nach dem Finalspiel treffen sich beide Lager, wie bereits im Jahr 2020, in einer gemeinsamen Fanecke im Umlauf der SAP Arena. Wem man beim sich anschließenden Endspiel der Frauen dann mehrheitlich die Daumen drückt, ist individuelle Vorliebe. Viele Berliner werden es sicher mit den Brandenburger Damen des SC Potsdam halten, doch auch zur „Gelben Wand“ aus Schwerin besteht seitens des Fanclubs aus der Hauptstadt ein guter Kontakt.

Dürener Eingespieltheit

Stefan Kriebs glaubt, dass es in diesem Jahr für seine Farben zum ersten Titel der Vereinsgeschichte reichen kann: „Mich stimmt die Eingespieltheit unserer Mannschaft optimistisch. Wir sind vielleicht hungriger und das kann einen Schub geben. Ich rechne nicht damit, dass es aussieht wie vor drei Jahren. Berlin hat wieder eine Topmannschaft, ist aber womöglich den Tick schlagbarer als damals. Aber egal, wie das Spiel ausgeht, wir werden uns danach als Fans zusammensetzen und austauschen.“ Bernd Paul, dessen Fanherz seit 20 Jahren orange schlägt, sieht dem Sonntag gelassen entgegen: „Wir kennen uns alle so lange, dass wir uns gegenseitig den Erfolg gönnen. Aber klar, eine Reise nach Mannheim macht noch mehr Spaß, wenn man gewinnt. Ich freue mich zusammen mit allen Fans einfach auf einen großartigen Pokaltag!“

Das Finale wird live auf www.twitch.tv/spontent übertragen.