Harter Kampf gegen Herrsching

Kein Auftakt nach Maß, aber dafür viel Spannung und Kampf: Mit 3:2 haben die SWD powervolleys Düren das erste Spiel der neuen Volleyball-Bundesliga-Saison gegen den WWK Volleys Herrsching gewonnen. 22:25, 27:25, 24:26, 25:22 und 15:12 lauteten die Satzergebnisse nach einem echten Volleyballkrimi. Ende des dritten Satzes gab Düren die schon sicher geglaubte 2:1-Satzführung gegen nie aufgebende Bayern noch aus der Hand. Anschließend arbeitete sich das Team aus dem selbst gegrabenen Loch heraus.

Von Beginn an umkämpft

Schon nach wenigen Spielminuten war klar, dass das Auftaktspiel der neuen Saison eine sehr emotionale und heiß umkämpfte Angelegenheit werden würde. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, die Zuschauer – zum ersten Mal seit langer Zeit wieder in der Halle dabei – erlebten nach einer Saison voller Geisterspiele unzählige hart umkämpfte und sehr spannende Ballwechsel. Vor allem die Mannschaft von Trainer Rafał Murczkiewicz beeindruckte dabei mit viel Kampfgeist und einer ungeheuren Moral. Aufgeben war für Kapitän Michael Andrei & Co. nie eine Option. Gegen eine Herrschinger Mannschaft, für genau genau selbiges gilt, funktioniert das nicht anders.

Geschafft: Tobias Brand bejubelt den hart erkämpften Sieg über Herrsching. Foto: powervolleys/Florian Zons

Im ersten Satz konnten sich die Bayern schon früh beim Stand von 6:4 absetzen. Diesen Vorsprung, der sich zwischenzeitlich sogar auf sechs Punkte ausweitete, konnten die Dürener nicht mehr aufholen. Erst beim Stand von 19:19 konnte Außenangreifer Tobias Brand ausgleichen. Gleichwohl hat es am Ende nicht für den Satzgewinn gereicht, weil Herrsching seine Chancen im Gegenangriff nutzte.
Auch in Durchgang zwei ging Herrsching mit dem 5:3 früh in Führung. Und lange Zeit sah es auch so aus, als würden die SWD powervolleys auch diesen Satz abgeben. Aber weit gefehlt: Immer wieder kämpften die Rurstädter sich ran und am Ende waren es Neuzugang Erik Röhrs und Tobias Brand, die maßgeblich am Satzgewinn der Dürener beteiligt waren.

Frust am Ende von Satz drei

Auch im dritten Satz gab es keine großen Unterschiede zu den ersten beiden Durchgängen: Die WWK Volleys Herrsching gingen in Führung, die SWD powervolleys kämpften sich ran – und ein spannender, sehr energiegeladener Satz nahm seinen Lauf. Am Ende erarbeitete sich das Team von Murczkiewicz drei Satzbälle, konnte den Durchgang aber trotzdem nicht nach Hause bringen. Nach heftigem Protest gegen eine Schiedsrichterentscheidung sah Tomáš Kocian-Falkenbach die rote Karte, was einen Punkt und damit Satzball Herrsching bedeutete. Einen Dürener Fehler später bejubelten die Gäste die 2:1-Satzführung. „Dass wir danach zurückgekommen sind, war stark“, sagte Tobias Brand. „Denn nach dem Ende des dritten Satzes war der Frust zuerst mal groß.“
Ob es der Frust über die eine oder andere strittige Schiedsrichterentscheidung war, der Ärger über die vergebenen Chancen, wachsende Sicherheit oder schwindende Nervosität – bei den SWD powervolleys schien der Knoten geplatzt zu sein. Annahme und Block wurden sicherer. Der Satzgewinn, an dem der eingewechselte Routinier Björn Andrae großen Anteil hatte, war mehr als verdient.
Der Tie-Break ist schnell erzählt. Es blieb zwar spannend, aber Düren spielte die gesamte Zeit vorne weg und dominierte jetzt. In den entscheidenden Momenten hatte das Team die besseren Nerven.