Spektakel mit starkem Ende

Da brach der Jubelorkan los: Gerade hat Ryan Poole den Matchball zum Tiebreak-Sieg gegen Berlin verwandelt. Foto: powervolleys
In der Volleyball Bundesliga bleiben die SWD powervolleys Düren nach drei Spielen ungeschlagen und damit Tabellenführer. Das ist durchaus bemerkenswert, denn am dritten Spieltag – dem ersten zu Hause – war Meister Berlin Recycling Volleys zu Gast. Die Partie war ein Spektakel über fünf Sätze mit dem verdient besseren Ende für Düren. Vor 2500 Zuschauern in der ausverkauften Arena Kreis Düren gewinnt Düren 3:2. 25:16, 18:25, 22:25, 25:23, 15:9 lauteten die Satzverhältnisse. Düren bleibt damit Tabellenführer.
„Heute geht was“
„Anfang des vierten Satzes habe ich gemerkt, dass heute was geht“, sagte Trainer Christophe Achten nach der Partie. Satz drei hatte Düren verloren, lag 1:2 hinten. Und trotzdem ging ein Ruck durch die Mannschaft und die Halle. „Da kam noch einmal sehr viel Energie dazu“, lobte der Trainer alle 2500 Menschen, die diesen Abend gemeinsam verbracht hatten.
„Wir sind ein Team mit Kurzzeitgedächtnis, was schwere Situationen angeht“, versuchte sich der neue Libero Troy Gooch an einer Erklärung, warum Düren nach zwei verlorenen Sätzen stark zurückkommen konnte. „Wir wussten, dass Berlin stark ist und dass sie stark aufschlagen. Und wir wissen, dass wir unser Niveau halten und uns dann weiter steigern können“, fügte der Abwehrchef hinzu, der zugab, bei seinem ersten Spiel schon bei der Show vor dem Start eine Dauer-Gänsehaut gehabt zu haben.
Düren macht Druck
Die SWD powervolleys machten im ersten Satz genau das Richtige: Sie setzten den Meister, der nach einer 0:3-Heimniederlage zum Auftakt gegen den VfB Friedrichshafen unter Druck stand, noch mehr unter Druck. Vor allem im Aufschlag dominierte Düren deutlich und führte nach Assen und Wirkungstreffern von Robin Baghdady und Ryan Poole schnell 8:3. Die Entscheidung zugunsten einer begeisternd spielenden Dürener Mannschaft fiel früh: Libero Troy Gooch verteidigte stark, Jordan Canham hämmerte den Gegenangriff zum 16:9 ins Feld. Mit zwei raffinierten Gegenangriffen von Ryan Poole am Satzende huschte Düren mit 25:16 über die Ziellinie.
Berlin nutzt seine Chancen besser
„Das wird so nicht weitergehen“, warnte Trainer Christophe Achten sein Team vor dem zweiten Satz. Und so kam es. Berlin fing sich, bis zur Satzmitte prügelten sich beide Teams sehenswerte Angriffe um die Ohren. Düren führte sogar 14:12 nach einem geschickt verwerteten Gegenangriff von Ryan Poole. Doch dann kippte der Satz mit Berlins Blocker Matthew Knigge am Aufschlag. Viermal in Folge hebelte er Dürens Angriffsspiel aus und brachte sein Team 17:14 in Führung. Die Gastgeber wirkten getroffen, Berlin spielte jetzt aus einem Guss und ließ Düren nicht mehr zurück.
Der dritte Durchgang war eine andere Geschichte. Wieder waren beide Teams bis zur Mitte auf Augenhöhe. Allerdings musste sich Düren zu dem Zeitpunkt vorwerfen, innerhalb kurzer Zeit vier stark herausgespielte Chancen zum Gegenangriff nicht genutzt zu haben. Trotzdem führte Düren 21:19. Dann aber zeigte Berlin Klasse mit fehlerlosem Spiel und genutzten Chancen. Ein Block zum 21:21, ein Dürener Netzfehler, noch ein Berliner Block und dann Moritz Reichert mit einem eingerollten Aufschlag zum Ass – so endete der Satz kurz und schmerzhaft für Düren mit 22:25.
Weniger Fehler, mehr Power
Anschließend gelingt es den SWD powervolleys, die Probleme aus Satz drei abzulegen. Denn die Gegenangriffe sitzen besser. Diesmal belohnt sich Düren für tolle Abwehrarbeit. Dreimal ist Robin Baghdady zur Stelle und nutzt die Chancen, Düren ist auf 10:6 weg. Der Meister kommt zurück, nutzt seinerseits zwei Chancen und verkürzt auf 15:16. Wichtig und lautstark gefeiert ist der Block von Siebe Korenblek zum 21:18. Ein Ass kassieren die SWD powervolleys noch, leisten sich auch noch einen Netzfehler, gewinnen den Satz aber trotzdem mit einem Berliner Aufschlagfehler 25:23.
Jubelorgie in der Arena
In den entscheidenden Momenten der Partie im Tiebreak hat Düren dann mehr Energie als Berlin. Beim Stand von 11:9 steht Robin Baghdady an der Aufschlaglinie. Trotz Krämpfen in den Waden schlägt er viermal in Folge stark auf und ermöglicht seinem Team so vier Chancen. Die SWD powervolleys nutzen alle. Zum 13:9 trümmert Jordan Canham den Ball ins Feld. Beim Matchball bleibt Ryan Poole aus schwerer Situation mutig. Er greift an, der Ball wird von der Netzkante unerreichbar für Berlin gebremst, tropft ins Feld und löst eine Jubelorgie in der ausverkauften Arena Kreis Düren aus.


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Foto: powervolleys

