Kam in Berlin schon zum Einsatz, konnte die Niederlage aber nicht verhindern: Dürens kurzfristig verpflichteter Kanadier Lucas Van Berkel. Foto: Herfet

Chancen erarbeitet, aber nicht genutzt

Phasenweise gut gespielt, aber nicht gut genug, um dem Favoriten ein Bein zu stellen: Die SWD powervolleys Düren verlieren zum Auftakt in die Volleyball Bundesliga auswärts 0:3 (22:25, 16:25, 23:25) gegen den großen Liga-Favoriten Berlin Recycling Volleys. Nach dem ersten und dritten Satz mussten sich die Gäste über nicht genutzte eigene Chancen ärgern. Im zweiten Durchgang war Düren gegen die dominanten Berliner Aufschläge und den starken Block ohne große Chance.

Viel Charakter bewiesen

„Wir sind nach den starken Berliner Aufschlägen im zweiten Satz ruhig geblieben und haben weiter an unsere Chancen geglaubt“, sagte Trainer Rafał Murczkiewicz. „Wir haben uns dann mit viel Charakter und viel Leidenschaft zurück in die Partie gekämpft. Aber leider war das nicht unser Tag“, zog Murczkiewicz ein Fazit, das trotz des 0:3 einige positive Aspekte enthielt. „Wir müssen uns vor Augen führen, gegen wen wir da gespielt haben“, verwies er auf die internationale Klasse des Gegners.

Kam in Berlin schon zum Einsatz, konnte die Niederlage aber nicht verhindern: Dürens kurzfristig verpflichteter Kanadier Lucas Van Berkel. Foto: Herfet

Kam in Berlin schon zum Einsatz, konnte die Niederlage aber nicht verhindern: Dürens kurzfristig verpflichteter Kanadier Lucas Van Berkel. Foto: Herfet

Chancen besser nutzen

„Da war ein bisschen mehr drin für uns“, sagte Kapitän Michael Andrei. „Wir waren ein bisschen verkrampft. Bei Berlin hat man gemerkt, dass die mit dem Supercup am vergangenen Wochenende schon ein Pflichtspiel absolviert hatten.“ Andrei moniert zudem die Chancenverwertung. „Im ersten Satz hat Berlin ein paar Fehler gemacht, wir lagen drei Punkte vorne. Das hätten wir nutzen müssen. Dann hätte das Spiel mit dem gewonnenen ersten Satz einen anderen Verlauf genommen.“
Am Ende des ersten Satzes mussten die SWD powervolleys ihren nicht genutzten Chancen nachtrauern.

Bis dato war die Partie ausgeglichen, Düren konnte gegen das hohe Niveau des Favoriten mithalten und setzte vor allem mit dem Block mehrfach Akzente. Zudem stand die Abwehr. Zum 17:15 blockte Sebastian Gevert, zum 18:15 verteidigt Düren stark und Tobias Brand verwertet den Ball. Beim 19:17 hatten die SWD powervolleys zwei Mal gut verteidigt, konnten die Chance auf das 20:17 aber nicht nutzen. Berlin verkürzte auf 18:19, führte dann nach zwei starken Aufschlägen 20:19. Am Ende ging es dann schnell: Brand wurde geblockt. Danach schockte Berlins Routinier Tuia Düren mit einem sehr schnell ausgeführten Aufschlag, der die SWD powervolleys so stark verunsicherte, dass Berlin den Satzgewinn mit 25:22 feiern konnte.

Berlin dominiert

Im zweiten Durchgang waren die Gäste nicht lange auf Augenhöhe. Bis zur Satzmitte blockte Berlin sechs Mal. Den jungen deutschen Mittelblocker Anton Brehme bekam Düren im Angriff nie in den Griff. Das US-amerikanische Sprungwunder Benjamin Patch sowieso nicht. Der sorgte von der Aufschlaglinie für die frühe Vorentscheidung: Berlin führte 17:10 – keine Chance mehr für die SWD powervolleys. Zu dominant spielte der große Favorit.

Für gute Abwehr nicht selbst belohnt

Die BR Volleys nahmen den Schwung mit in Satz drei. Da sah es nicht danach aus, dass sich Düren am Ende wieder über vertane Chance würden ärgern müsste. Aber so kam es dank der guten Moral, die das Team zeigte. 7:5 lag der Gastgeber nach einem Dürener Angriffsfehler vorne. Der zwischenzeitlich eingewechselte Neuzugang Lucas Van Berkel stopfte eine verunglückte Annahme der Berliner zum 9:10 ins Feld. Zum 18:18 stoppte Düren erstmals Brehme, Marcin Ernastowicz verwertete die Angriffschance. Dann stand wieder Patch an der Aufschlaglinie für Berlin, schenkte Düren zwei Mal ein, zudem verzog Michael Andrei im Angriff: 18:21. Die SWD powervolleys steckten aber nicht auf, blocken anschließend gegen Patch, verkürzen auf 20:21 und hätten ausgleichen können. Zwei Mal hatten sie den Ball bei folgenden Punkten nach eigener Abwehr auf ihrer Seite, zwei Mal konnten sie sich nicht für die gute Abwehr belohnen. Die erhoffte Wende funktionierte so nicht, die Gastgeber fuhren den Satz mit 25:23 und damit das Spiel mit 3:0 ein.