Zwischen Wehmut und Freude

Die Playoffs stehen vor der Tür und wir können es kaum erwarten die Reise zu beginnen. Die Jungs, einschließlich mir, sind wieder fit nach unserer Corona-Pause das erste Spiel zu bestreiten. Für mich sind die Playoffs etwas ganz Besonderes. Die normale Saison ist dafür da, sich eine möglichst gute Ausgangslage für die Playoffs zu sichern. Jetzt heißt es „Do or Die!“.
Es ist mein viertes Jahr in der Volleyball-Bundesliga, allerdings erst meine zweiten Playoffs. In meiner ersten Saison spielte ich beim VCO Berlin. Wir waren als Nachwuchsteam nicht berechtigt, in den Playoffs mitzuspielen. Abgesehen davon waren wir auch sportlich nicht in der Lage, uns für eben diese zu qualifizieren. Mein erstes Jahr in Düren war ebenfalls nicht dafür vorgesehen, in den Playoffs mitzuwirken, da direkt nach der regulären Spielzeit die Corona-Pandemie in Deutschland ausbrach und aufgrund dessen die Saison sofort abgebrochen werden musste.
Letzte Saison war die erste, in der ich Playoffs-Luft schnuppern konnte. Unser Weg führte im Viertelfinale über Frankfurt, die wir glatt in zwei Spielen schlagen konnten, und Endstation war ärgerlicherweise im Halbfinale gegen den späteren Champion aus Berlin. Wir verloren denkbar knapp im Entscheidungsspiel. Trotz der Niederlage war es eine unglaubliche Erfahrung für mich, die Lust auf mehr machte.
Dieses Jahr spielten wir unglaublichen Volleyball und sicherten uns den zweiten Platz nach der Hauptrunde. Als Zweiter treffen wir auf die vermeintlich stärkste Mannschaft Berlin erst im Finale. Eine sehr gute Ausgangslage für die Playoffs.
Doch dann, zwei Tage vor dem ersten Playoff-Spiel dieser Saison, bei einem routinemäßigen Coronatest war ich das zweite Mal in vier Wochen positiv. Eine Hiobsbotschaft für mich, da ich wusste, ich verpasse die komplette Viertelfinal-Serie gegen die Netzhoppers aus KW. Ich verfolgte beide Spiele gespannt im Livestream vor dem Fernseher. Die Jungs gewannen beide Spiele und wir sind im Halbfinale. Ich war glücklich und wehmütig zugleich. Glücklich, dass die Jungs es schafften, die erste Runde zu gewinnen und wehmütig, da ich nicht dabei sein konnte, um all diese Momente mitzuerleben.
Jetzt versuche ich, nach zwei Quarantänen in kurzer Zeit wieder ins Training einzusteigen und fit für die Spiele zu werden. Ich freue mich unglaublich auf das erste Halbfinal-Spiel und hoffe, dass wir dieses Jahr in das Finale einziehen können. Diese Mannschaft hat Potenzial, etwas Großes zu erreichen.