Wechsel an der Spitze

In der Führungsetage des Volleyball-Bundesligisten SWD powervolleys Düren gibt es einen Wechsel. Zum Ende des Geschäftsjahres 2020/21 am 30. Juni scheidet Geschäftsführer Rüdiger Hein aus seinem Amt aus. Sein Nachfolger steht mit Ben Kaulen bereits fest. Hein (68) stand 17 Jahre lang in der Verantwortung bei der Dürener TV Volleyball GmbH. „Jetzt ist es an der Zeit, die Sache in jüngere Hände zu geben“, sagt Hein. Der Dürener Rechtsanwalt war nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Dürener Volleyball-Familie. 15 Jahre lang gehörte er dem Vorstand der Volleyball Bundesliga an und hatte dort als Vize-Präsident unter anderem die Rolle als Sprecher der 1. Männer-Liga inne. „Wir möchten uns bei Rüdiger bedanken“, sagt Erich Peterhoff, einer der Gesellschafter bei den SWD powervolleys Düren. „Er war einer von denen, die auch in schwierigen Zeiten Verantwortung übernommen haben. Er hat viele Jahre dabei mitgeholfen, das Thema Volleyball in Düren und auf der Ebene der Bundesliga voranzubringen.“

Legt sein Amt als Geschäftsführer der SWD powervolleys Düren nach 17 Jahren nieder: Rüdiger Hein. Foto: powervolleys

 

Im Interview sagt Rüdiger Hein, dass er dem Volleyball in Düren als Zuschauer treu bleiben wird. „Ich freue mich darauf, dass hoffentlich bald wieder Zuschauer in der Arena sind und ich einer davon sein kann. Ohne Verpflichtungen kann ich die Spiele dann einfach genießen.“

17 Jahre haben Sie der Dürener TV Volleyball GmbH als Geschäftsführer vorgestanden. Wie blicken Sie auf die lange Zeit zurück?
Hein: Sehr positiv gestimmt. Wir haben viele spannende Jahre mit tollen Momenten erlebt. Es gab immer viel zu tun. In Düren hat sich ein tolles Team gefunden, das mit den Jahren immer professioneller geworden ist. Schon lange gilt Düren als zuverlässiger Standort in der Bundesliga.

Es war nicht immer einfach.
Hein: Ja, direkt zu Beginn war der sportliche Erfolg sehr groß und Düren spielte plötzlich in der Champions League. Aber dann kam leider der Hammer. Der internationale Wettbewerb damals war so teuer, dass er uns fast in den Bankrott getrieben hätte. Rückblickend muss ich sagen, dass es vielleicht unser größter Erfolg ist, dass wir es danach immer geschafft haben, eine konkurrenzfähige Mannschaft aufzustellen und trotzdem Geld zu sparen. So konnten wir die Schulden in kleinen Schritten abbauen. Jetzt kann ich eine GmbH an meinen Nachfolger übergeben, die schuldenfrei ist und wirklich gute Perspektiven hat.

In Zukunft kann ich ganz einfach entspannt zuschauen und im Kontakt mit den vielen Wegbegleitern bleiben. Darauf freue ich mich wirklich sehr.

Rüdiger Hein

Ihr Nachfolger steht mit Ben Kaulen bereits fest.
Hein: Ich bin sehr angetan von ihm. Wie ich ist er Anwalt. Ich habe lange mit ihm gesprochen. Er ist ein netter, eloquenter und kompetenter Typ. Er kennt sich beispielsweise mit dem Vertragsrecht im Profisport aus. Es fühlt sich richtig an, das Thema jetzt in seine Hände zu legen.

Auch aus dem Vorstand der Volleyball Bundesliga scheiden Sie aus. Machen Sie einen großen Schnitt in Sachen Volleyball?
Hein: Ich bleibe ja weiter Fan. Aber auch bei der Liga bin ich der Meinung, dass jüngere Köpfe jetzt übernehmen müssen. Viele meiner Wegbegleiter im Liga-Vorstand hören mit mir auf. Ich denke, dass ich sagen kann, dass wir einige Dinge bewegt haben, an denen ich mitgewirkt haben.

Zum Beispiel?
Hein: Ich hatte meinen Anteil daran, dass die Volleyball Bundesliga mittlerweile ausschließlich den Vereinen der ersten und zweiten Ligen gehört und dass der Deutsche Volleyball Verband nicht mehr Gesellschafter ist. Auch die Vermarktungsrechte an der Liga liegen mittlerweile nicht mehr beim Verband, sondern als Ewigkeitsrecht bei der Liga. Ich habe mich viele Jahre darum gekümmert, die Medienpräsenz der Liga zu verbessern. Das ist uns gelungen. Fast alle Verträge, sowohl in Düren als auch bei der Liga, sind über meinen Tisch gegangen.

Und wie geht es jetzt weiter mit Ihnen und Volleyball?
Hein: Ich freue mich darauf, dass hoffentlich bald wieder Zuschauer in der Arena sind und ich einer davon sein kann. Ohne Verpflichtungen kann ich die Spiele dann einfach genießen. Ich gehe als Anwalt noch nicht in den Ruhestand. Die Kanzlei läuft gut, ich habe Spaß an meinem Beruf. In Zukunft habe ich aber etwas mehr Freizeit. Geschäftsführer eines Volleyball-Bundesligisten und Vorstandsarbeit in der Liga – das kostet ein Stück weit Zeit. Solche Funktionen bringen auch Verpflichtungen mit sich. In Zukunft kann ich ganz einfach entspannt zuschauen und im Kontakt mit den vielen Wegbegleitern bleiben. Darauf freue ich mich wirklich sehr.